Arztpraxis für Integrative Medizin

Ursula Ehrhorn

Arztpraxis für Integrative Medizin

Ursula Ehrhorn

Schwermetall-Ausleitung

Wozu wird eine Schwermetall-Ausleitung durchgeführt ?
Schwermetallausleitungen gehören zu den in der Komplementärmedizin als auch in der Schulmedizin eingesetzten Verfahren. Die Schulmedizin setzt diese Therapie nur bei schweren Vergiftungen ein, während die Komplementärmedizin davon ausgeht, dass eine Belastung mit unterschiedlichen Metallen sich gegenseitig verstärkt und bereits unter den Richtwerten für die als verträgliche Menge festgelegten Mengen Beschwerden auftreten.

Was ist eine Schwermetall-Ausleitung?

Eine Schwermetall-Ausleitung erfolgt mit sogenannten Chelat-Bildnern, weshalb wird gleichbedeutend von einer Chelatierung oder Chelat-Therapie sprechen.
Der Begriff „Chelat“ stammt aus dem Griechischen „chele“ für „Krebsschere“ und beschreibt das „Klammern“ oder „Greifen“ von Substanzen. Die in der Medizin allgemein eingesetzten Chelatoren sind z.B. DMPS, DMSA, EDTA-Verbindungen, TDPA und sie binden unterschiedliche Substanzen, hier vornehmlich Metalle. Sie werden als Infusion in die Vene oder zum Einnehmen verabreicht, gehen einen festen Komplex mit den Metallen ein und werden nach dem Binden mit dem Urin gemeinsam mit den gebundenen Substanzen ausgeschieden

Was wird ausgeleitet?

Es wird zwar immer von „Schwermetallausleitung“ gesprochen, hierbei wird z.B. Blei, Quecksilber, Cadmium usw. ausgeleitet. Es werden aber ebenso Halb- und Leichtmetalle mit ausgeleitet, wie z.B. Aluminium oder Arsen. Hierbei muss man beachten, dass nicht nur körperfremde Metalle ausgeleitet werden, sondern auch körpereigene.
Zu den körpereigenen Metallen zählen z.B. Zink, Kupfer, Selen, Chrom, Mangan, Molybdän usw., bei denen keine Mangelzustände entstehen sollten. Gerade bei primär vorliegenden Mangelzuständen lebensnotwendiger Metalle ist es daher wichtig, diese vorab in einer Laboruntersuchung zu prüfen und ggf. vorab aufzufüllen. Würden diese in zu großer Menge reduziert, würde der positive Effekt einer geringeren Schwermetallbelastung einer nachteiligen Wirkung von entstehenden Mangelzuständen gegenüberstehen.
Daher legen wir Wert darauf, zuerst nicht nur die Notwendigkeit und Alternativen abzuwägen, ebenso wie eine Verträglichkeit bestmöglich herbeizuführen.

Wann entscheidet man, eine Schwermetall-Ausleitung anzuwenden?

In unserer Erstanamnese gehen wir bereits auf die Suche nach Hinweisen und Anhaltspunkten. Hierzu stellen wir stets auch umweltmedizinisch relevante Fragen zu Ihren Wohn-, Schlaf- und Arbeitsbedingungen, zu Auffälligkeiten nahe Ihres Wohnortes oder Arbeitsplatzes, zu Ernährungsgewohnheiten usw.
Nach der Anamnese wird je nach persönlicher Krankheitsgeschichte und bereits erfolgten Untersuchungen sowie ggf. mitgebrachten Ergebnissen das weitere Vorgehen besprochen. Wir schlagen Ihnen hierzu unsere durchzuführenden Tests und Laboruntersuchungen vor. Hierbei ziehen wir es vor, nicht unmittelbar mit einem Schwermetall-Belastungs-Test zu beginnen, bevor nicht vorliegende Defizite aufgefüllt oder eine mangelhafte Entgiftungskapazität wieder hergestellt ist.
Sehr vielfältige Symptome, Beschwerden und Erkrankungen können durch Schwermetalle mitverursacht werden. Manche Symptome geben bereits in der Erstanamnese deutliche Hinweise.
Wenn die Beschwerden und Symptome und die Befunde nahelegen, die Art und Menge der Belastungen zu ermitteln, führen wir den sogenannten „Schwermetall-Belastungs-Test“ mit anschliessender Urinanalyse durch.

Der Ablauf einer intravenösen Schwermetall-Ausleitung sowie eines Schwermetall-Belastungs-Tests

Wie ist der Ablauf einer intravenösen Schwermetall-Ausleitung?

Wir unterscheiden zwischen 

  • einem Schwermetall-Belastungs-Test, bei dem mehrere Chelat-Bildner in höheren Dosierungen verabreicht werden und 
  • einer Schwermetall-Ausleitung über mehrere Infusionssitzungen. 

Bei beiden werden selbstverständlich Schwermetalle gebunden und ausgeschieden. Beim Schwermetallbelastungstest geben wir aber höhere Dosierungen, um die verschiedenen Metalle im Urin nachmessen zu lassen, setzen diese hohen Dosierungen aber nicht in kurzen Zeitabständen therapeutisch ein. Würde man immer so hohe Dosierungen wählen, würden zuviele metallische Mineralstoffe gebunden werden. Bei diesem Vorgehen vermeidet man Nebenwirkungen durch entstehende Mangelzustände. 

Bei dem Schwermetall-Belastungs-Test geht es darum, zunächst die verschienenen Metalle in ihrer Konzentration abzuschätzen.
Dieser Test ist natürlich schon eine Ausleitung, wir wiederholen diese Art der Ausleitung aber nicht immer wieder, weil aus unserer Sicht der Nutzen durch die ausgeleiteten Metalle im Vergleich zum Schaden durch das zu hohe Entziehen von lebensnotwendigen Mineralstoffen überwiegt.

Chelat-Bildner zur Komplexbildung mit Metallen aus dem Gewebe werden bei uns intravenös verabreicht.
Wir legen Ihnen hierzu einen Venenzugang mittels Braunüle, so dass während der Infusionen keine Nadel liegt, sondern nur ein winziger, weicher Schlauch in der Vene verbleibt. Wir verwenden sehr kleine „Baby-Braunülen“, Venen-schonend und kaum merklich. Da im Allgemeinen 4 Infusionen in Folge mit insgesamt ca. 800 ml Flüssigkeit erfolgen über die Dauer von insgesamt ca. 2 ½ bis 3 Stunden, haben Sie währenddessen ausreichend Bewegungsfreiheit und können auch mal aufstehen.

1.       Zuerst messen wir den Urin-pH-Wert. Liegt er zu weit im sauren Bereich, erfolgt vor der eigentlichen intravenösen Ausleitung der Metalle eine Procain-Basen-Infusion.
2.       Als nächsten Schritt verabreichen wir 2 verschiedene Chelatbildner nacheinander, zuerst DMPS und dann Calcium-Natrium-EDTA.
3.       Nach Ende der Applikation der Chelatbildner wartet man ca. 1 Stunde ab, um den Nieren ausreichend Zeit zur Ausscheidung zu geben. Diese Zeit nutzen wir, um eine letzte Infusion zur Unterstützung und Schutz der Leber zu geben.
4.       Nach Beendigung der Infusionen geben Sie eine Urinprobe ab, die wir in ein Speziallabor einsenden. Die Liste der zu bestimmenden Metalle schlagen wir Ihnen vor, aber natürlich können Sie hier Einfluss nehmen – wie bei allen Behandlungen stimmen wir uns mit Ihnen ab

Sie können während der Infusionsdauer bequem sitzen oder liegen und auch schlafen, wir haben Knie-Tablets und iPAD/Laptop-Halterungen, so dass einige Patienten nebenbei mit dem Laptop arbeiten, einen Film ansehen oder lesen.
Wir versorgen Sie mit Getränken und wenn Sie plötzlich Hunger bekommen, halten wir Nüsse, Reis- und Maiswaffeln oder schwarze Bitterschokolade bereit.

Bei der eigentlichen Schwermetall-Ausleitung wird je nach Testergebnissen ein entsprechender Chelator eingesetzt, hierzu weiter unten. Zunächst zu den Ergebnissen des Schwermetallbelastungstests:

Wie und wann erhalte ich ein Ergebnis?

Das Labor ermittelt die Konzentrationen im Urin und berechnet diese im Verhältnis zu den entsprechenden Richtwerten.
Das Ergebnis zeigt eine Übersicht über die ausgeschiedene Menge der folgenden Metalle, die in Abhängigkeit der Ausscheidungsfunktion der Nieren dargestellt werden:

Aluminium, Antimon, Arsen, Barium, Beryllium, Bismut, Blei, Bor, Cadmium, Caesium, Chrom, Eisen, Gadolinium, Gold, Kobalt, Kupfer, Mangan, Molybdän , Nickel, Palladium, Platin, Quecksilber, Silber, Strontium, Thallium, Titan, Uran, Vanadium, Zink Zinn und Zirkon.

Körperfremde Metalle (Quecksilber, Blei, Cadmium usw.) oder auch deutlich erhöhte und damit schädliche Konzentrationen körpereigner Metalle (z.B. Zink, Eisen, Kupfer usw.) werden untersucht. Hier wird aber auch deutlich, dass diese notwendigen, körpereigenen metallischen Verbindungen andersherum auch nicht zu stark reduziert werden dürfen. Die Chelate haben eine besondere Bindungsfreudigkeit zu schädlichen Metallen, nehmen aber auch immer einen gewissen Teil an natürlichen, notwendigen Substanzen mit. Hierin liegt die therapeutische Kunst, darauf zu achten, dass keine Mangelzustände entstehen.

Die Werte erlauben eine Beurteilung der Belastung an sich und die Abschätzung möglicher Co-Wirkung unterschiedlicher Metalle. Die Festlegung von Grenzwerten ist aber gerade bei Mehrfachbelastungen schwierig, da sich Belastungen in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken können. Schädigende Wirkungen sind daher auch dann nicht auszuschließen, wenn Einzelwerte im Normbereich liegen.

Der Befund wird unserer Praxis nach ca. 7 bis 10 Tagen zugesendet, so dass man für diesen Zeitpunkt einen Folgetermin zur Besprechung der Ergebnisse vereinbart. Abhängig vom Ergebnis wird der Therapieplan der Schwermetall-Ausleitung festgelegt.

Die Schwermetall-Ausleitung wird nach Allgemeinzustand, Vorerkrankungen und Hauptbeschwerdebild, vorliegenden Laborergebnissen mit Schwerpunkt auf der jeweiligen Metallbelastung festgelegt – hierbei ist die Häufigkeit sehr variabel und kann auch während der Behandlung angepasst werden. Manche Patienten reagieren erschöpft auf die Ausleitung, so dass wir entsprechend dem befinden vor JEDER Infusion entscheiden, ob man gemäß Plan weiter therapiert oder individuell anpassen sollte. Ebenso Beachtung findet die individuelle Entgiftungskapazität bzw. genetisch bedingte Varianten.

Häufig gestellte Fragen zum Ablauf der  Schwermetall-Ausleitung

Gibt es Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen sind vermeidbar, wenn man bestimmte Bedingungen berücksichtigt:

  • die Mikronährstoffversorgung muss gut sein; d.h., gerade die an den biochemischen Entgiftungsvorgängen beteiligten Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren sollten zuvor laborchemisch überprüft mehr als ausreichend sein. Es ist wichtig, die Mineralstoffanalyse Hämatokrit-korreliert durchzuführen, sowie insbesondere bei der Messung von Vitamin B6 und Folsäure die aktiven Formen zu bestimmen
  • die Kapazität der Leberentgiftungsphase II sollte im Verhältnis zur Dosierung des jeweiligen Chelatbildners ausreichend sein
  • eine Schwefelabbau-Störung muss berücksichtigt werden
    Wir haben Erfahrung mit Patienten mit Entgiftungsstörungen, Multichemikaliensyndrom, schweren Müdigkeitssyndromen und gehen entsprechend umsichtig damit um.

Muss ich während einer Schwermetallausleitung etwas beachten?

Ja, Sie sollten, am Tag der Ausleitung keine metallischen Mikronährstoffe einnehmen, wie Selen, Zink, Molybdän, Mangan, Chrom, Kupfer… und auch keinen Alkohol trinken, stattdessen viel Wasser. 

Muss eine Schwermetallausleitung als Infusion in die Vene erfolgen oder kann ich auch etwas einnehmen?

Grundsätzlich ist eine intravenöse Schwermetallausleitung sehr effektiv und durch die intensive Betreuung selten mit Nebenwirkungen zu rechnen.
Wenn wir Patienten gut kennen, ist auch eine orale Schwermetallausleitung möglich. Die dazu notwendigen Kapseln sind stets verschreibungspflichtig. Eine gute Mikronährstoffversorgung ist auch hier Voraussetzung, ebenso Laborkontrollen währenddessen.

Wieviele Infusionen sind notwendig?

Das hängt von der Art und Menge der Belastung, dem Krankheitsbild und der Stoffwechsellage ab. Ganz grob kann man von mindestens 5 Infusionen ausgehen, um einen deutlichen Effekt zu erzielen.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Wir rechnen nach Gebührenordnung für Ärzte ab. Hierbei werden Gespräche, Untersuchungen, die verbrauchten Arzneimittel und Materialien und die Leistungen abgerechnet.
Hinzu kommt die Laboruntersuchung, bei der weniger oder mehr Metalle bestimmt werden können. Diese Kosten können wir aber konkret vorab beziffern und Laborkosten werden Ihnen von diesem unabhängig von uns in Rechnung gestellt.

Übernimmt meine Krankenversicherung den Schwermetall-Belastungs-Test oder eine Schwermetall-Ausleitung?

Diese Frage lässt sich nicht von uns beantworten.
Aufgrund der vielen verschiedenen Versicherungen mit den dazu individuellen Vereinbarungen, die zwischen Versicherung und versicherter Person getroffen werden, können wir dazu keine Aussage machen.
Es ist daher ratsam, dass Sie sich vorab bei Ihrer Versicherung erkundigen. Private Krankenversicherungen übernehmen laut Rückmeldungen unserer Patienten öfter die Kosten. Gesetzliche Krankenversicherungen übernehmen sowieso keine unserer Leistungen. Um eine Kostenübernahme durch die Private Krankenversicherung abzufragen, erstellen wir Ihnen gerne einen Kostenvoranschlag.

Woher stammen die Metallbelastungen in meinem Körper?

Wie kommen die Schwermetalle in meinen Körper ?

Metall-Belastungen können aus vielfältigen Quellen stammen. Um Ihnen das Herausfinden individuell relevanter Quellen zu ermöglichen, werden hier nachfolgend einige mögliche aufgeführt. Vielleicht fällt Ihnen nach dem Ergebnis des Schwermetall-Belastungs-Tests auf, woher Ihre Belastung stammen kann, so dass Sie diese und andere künftig vermeiden.

Es wurden Metallbelastungen auf ihre biologischen Effekte untersucht. Für viele Metalle gilt, dass sie dosisabhängig in Schleimhautzellen und Immunzellen Entzündungsprozesse auslösen und durch die Auslösung von oxidativem Stress zelluläre Membranen, Proteine und die DNA schädigen können.
Die Hinweise erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stammen vom Labor IMD Berlin.
Sie finden teils Hinweise zu Studien und Untersuchungen, aus denen die Angaben zu biologischen Effekten stammen:

Aluminium: künstliche Farb- und Zusatzstoffe (E173, E520, E521,E523, E541, E554,E555, E556, E559,E1452), Lebensmittelzusatzstoffe, Kosmetika (Deodorantien), Wasserfilter, Dentalzemente, Tonerstaub, aluminiumhaltiges Kochgeschirr, Teflonpfannen, Konserven-  und Getränkedosen, Tetrapaks, Thermosflaschen, Alufolie, Grilltassen und-schalen, Kaffeekapseln, Zigarettenfilter, Backpulver,  Weißmehl, Kaffeeweißer, Schmelzkäse, Impfstoffe in denen Aluminium als Adjuvanz enthalten ist, aluminiumhaltige Antacida, Durchfallmittel, manche Lipidsenker.

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Lipidperoxidation (oxidativer Stress), Schädigung von Zellmembranen, Akkumulation in Knochen, Gehirn, Leber, Niere, Störung des Eisen- und Kaliumstoffwechsels; erhöhte Eisen- und Zinkausscheidung, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Darbre et al., J Inorg Biochem 2013; 128:257-261). 

Antimon: PET-Flaschen, Dentalzemente, Kosmetika, Tonerstaub, Autoabgase, Luftbelastung in Schießständen, Flammschutzmittel in Gummi, Plastik und Textilien, Herstellung von Batterieakkus, Keramik, Feuerwerkskörper und Farben, Lötmetall

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Induktion (Auslösung) von oxidativem Stress, Hemmung der DNA Reparatur, Störung von zellulären Stoffwechselwegen durch Interaktion mit Proteinstrukturen (Beyersmann und Hartwig, Arch Toxicol2008; 82: 493-512).

Barium: Trinkwasser, Tattoofarben, Kontrastmittel in Medizin und Zahnmedizin, Mülldeponien, Bohrschlamm, Herstellung von Lacken, Farben, Ziegel, Gummi und Glas

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Interaktion mit Kalium- und Kalzium-Kanälen auf Nervenzellen, kann neurotoxisch (nervenschädigend) wirken, steigert die Toxizität (Giftigkeit) von Arsen (Kato et al.,PLoS One. 2013; 8:e66681). 

Blei: Trinkwasser, Waldpilze, Innereien, Muscheln, Wild, Munition, Staub, Zigaretten, Tabakrauch, Kerzenrauch, Keramikgeschirr, Müllverbrennung, Mineraldünger

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Störung der Hämoglobinsynthese, verminderte Entgiftungsleistung durch Hemmung der Glutathion-Peroxidase, Verdrängung von Calcium, Bildung und Ablagerung von Bleiphosphat in Knochen und Zähnen, Hemmung der Eisen- und Zinkverwertung, Steigerung des Bedarfs an Antioxidantien, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Gillis et al., BMC Genomics 2012; 13:344). 

Bor: grundsätzlich auch ein körpereigenes, notwendiges Element; giftig bei zu hoher Konzentration
Waschmittel, Kunstdünger, belastetes Trinkwasser, Holzschutzmittel, Glasherstellung, Feuerschutzmittel, Kosmetik, Ledererzeugung

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Induktion von TNF-alpha (= Entzündungsbotenstoff), Störung des intrazellulären Calciumhaushaltes, verminderte Spermienqualität (Henderson et al., Biometals 2015; 28:133-141).

Cadmium: Tabakrauch, Gemüse, Waldpilze, Schalentiere, Innereien, Instantkaffee, Gelatine, Konservendosen, industrieller Phosphatdünger, zahntechnische Lote, Tattoofarben, Leuchtfarben, Klärschlamm, Rostschutzmittel, Insektizide

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: verminderte Entgiftungsleistung durch Hemmung der Glutathion-Peroxidase (Leberentgiftungsphase II), Verdrängung von Zink, Schädigung der DNA, Hemmung der Funktion von B-Lymphozyten und Makrophagen (spezifische Immunzellen), Induktion allergischer Sensibilisierungen (Thévenod und Lee, Met Ions Life Sci. 2013;11: 415-90). 

Chrom: grundsätzlich auch ein körpereigenes, notwendiges Element; giftig bei zu hoher Konzentration oder bei Vorliegen als Chrom VI-Verbindung. Das hoch giftige sechswertige Chrom kann mit der durchgeführten Analyse nicht vom weniger reaktiven dreiwertigen Chrom unterschieden werden (Stern et al., J Toxicol Environ Health 1993;40: 613-41).
Modeschmuck, Endoprothesen, Dentallegierungen(NEM), zahntechnische Lote, Tattoofarben, Leder, Besteck, Entwicklerfarbstoff in der Farbfotographie, Müllverbrennung.

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Induktion allergischer Sensibilisierungen. 

Eisen: grundsätzlich ein körpereigenes, notwendiges Element; giftig bei zu hoher Konzentration, Eisenüberladung durch Störungen des Eisenstoffwechsels, Überdosierung von Eisenpräparaten

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Bildung freier Sauerstoffradikale (Fentonreaktion), oxidative Schädigung von Membranen und cytotoxische Effekte, mitochondriale Dysfunktion (Williamset al., J Neurochem 2012; 120: 7-25).

Gadolinium: Kontrastmittel bei MRT Untersuchungen, belastetes Trink- und Grundwasser

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: bei Niereninsuffizienz-Auslösung einer Nephrogenen Systemischen Fibrose (NSF); Blockierung von Ca-Kanälen; Einlagerung in Knochen, Leber und Gehirn; verminderte Kontraktilität des Myokards; Gerinnungsstörung (Kanda et al., Radiology2015; 276: 228-232).

Kobalt: Endoprothesen, Dentallegierungen(NEM), zahntechnische Lote, Modeschmuck, Besteck, Bleich- und Färbemittel für Haare, Kunstdünger, Blaupigmente im Geschirr, Tattoofarben, Tonerstaub. Bitte beachten Sie, dass erhöhte Kobaltspiegel jedoch auch bei Vitamin B12-Supplementierungauftreten und dann keine „Kobaltbelastung“ darstellen.

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Oxidative DNA Schädigung, systemische Entzündung und Entzündung des Endothels, Aktivierung der Leukotrien-B4-Synthese in Granulozyten, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Simonsen et al., SciTotal Environ. 2012;432: 210-5).

Kupfer: grundsätzlich ein körpereigenes, notwendiges Element; giftig bei zu hoher Konzentration
Trinkwasser aus Kupferleitungen, Dentallegierungen, Braukessel, Lötdämpfe, Intrauterinpessare(Spirale), Pigmente, kupferhaltige Nahrung (Nüsse, Fisch), kupferhaltige Supplemente (Algen, Mineralstoffkomplexe)

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Oxidative Schädigung von zellulären Strukturen, Hemmung der Funktion von BLymphozyten und Makrophagen, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Smith und Lawrence, Toxicol Appl Pharmacol 1998; 96: 476-484).

Mangan: grundsätzlich ein körpereigenes, notwendiges Element; giftig bei zu hoher Konzentration
Kaffee, Schweißarbeiten, Tee

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: oxidativer Stress, mitochondriale Dysfunktion, Störung des GABA- und Glutamathaushaltes im ZNS (Martinez-Finley et al., Free Radic BiolMed. 2013; 62:65-75).

Nickel: Nüsse, Bananen, Kaffee, Kakao, Schokolade, Trinkwasser (v.a. wenn in Armaturenabgestanden), Dentalwerkstoffe, zahntechnische Lote, Endoprothesen, Modeschmuck, Piercing, Tattoofarben, Kosmetika, Textilfarben, Töpfe, Kaffeemaschinen, Industrieemissionen, Tabakrauch, Tonerstaub

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Schädigung der DNA durch Verdrängung von Magnesium aus dem Heterochromatin, Modifikation der epigenetischen Prägung, Aktivierung der Leukotrien-B4-Synthese in Granulozyten, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Klein et al.,Pathobiology 1994; 62:90-8). 

Palladium: Dentallegierungen, Schmuck, Farbstoffe, Piercing

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: oxidativer Stress durch Glutathion-Verbrauch, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Mukhtiar et al., Pak JPharm Sci 2013; 26: 131-5). 

Quecksilber: Amalgam, Fisch, Meeresfrüchte, Energiesparlampen, Neonröhren, Kontaktlinsenreiniger,

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Verminderte Entgiftungsleistung durch Hemmung der Glutathion-Peroxidase, blockiert die Wirkung von Selen, verdrängt Eisen und Kupfer aus ihren natürlichen und notwendigen Verbindungen im Stoffwechsel, mitochondriale Dysfunktion, oxidativer Stress, nach Umwandlung durch Darmbakterien in Methylquecksilber Passage der Blut-Hirn-Schranke, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Farina et al.,Neurochem Int. 2013;62:1-20). 

Strontium: Trinkwasser, Getreide, Herstellung von Keramik, Glasprodukte, Pyrotechnik, Farbpigmente, Osteoporose Medikamente mit Strontium zum Knochenaufbau, Komposite in der Zahnmedizin, Glasionomerzement

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Verdrängung von Calcium, Einbau in den Knochen, radioaktives Strontium kann die DNA schädigen (Cohen-Sohlal, Nephrol DialTransplant 2002; 17Suppl 2: 30-4)

Vanadium: Dentalwerkstoffe, Farbstoffherstellung, Kerzenrauch

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Schädigung von Mitochondrien, Induktion allergischer Sensibilisierungen (Hosseini et al., Metallomics. 2013; 5:152-66). 

Zink: grundsätzlich ein körpereigenes, notwendiges Element; giftig bei zu hoher Konzentration
exzessive Supplementierung, Dentallegierungen und -zemente, Tonerstaub

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Aktivierung der Leukotrien-B4-Synthese in Granulozyten (Wetterholm et al., Arch Biochem Biophys.1994; 311: 263-71).

 Zinn: Konservendosen, Modeschmuck, Amalgam und andere Dentallegierungen, Dentalzemente, Zahnpflegemittel (Zinnfluorid), Parfum, Seifen, Anstrichfarben, Tonerstaub

Systemische biochemische Effekte bei Belastung können sein: Induktion allergischer Sensibilisierungen. Hoch toxische organische Zinnverbindungen können mit der angewandten Methode nicht von weniger giftigem anorganischen Zinn unterschieden werden (Pagliarani etal., Toxicol In Vitro.2013; 27: 978-90).

Zirkonium: Deodorantien, Zahnersatz

Für die biochemischen Effekte einer niedriggradigen chronischen Belastung gibt es in der Literatur bisher wenig Belege